Wohnen Griesgasse Graz

Eine Baulücke und das denkmalgeschützte Haus nebenan wurden unabhängig voneinander von Herrn DI Helge Leinich und Herrn DI BM Alexander Pongratz erworben. Daraus entstand die Interessensgemeinschaft der Grundstückseigentümer, die auf Anregung der Grazer Altstadtsachverständigenkommission, einen anonymen geladenen Architekturwettbewerb auslobte. Das Preisgericht unter Vorsitz von Architekt Peter Reitmayr prämierte  das Projekt.

A vacant lot and the monument protected house next door were purchased independently by Mr. DI Helge Leinich and Mr. DI Alexander Pongratz. This resulted in the interest group of the owners, who write out, at the suggestion of the old town preservation commission Graz, an invited anonymous architectural competition. The jury, chaired by architect Peter Reitmayr, honored the project. 31

Das Quartier Gries hat erst mit der Regulierung der Mur im 19.Jhdt seine überlieferte Gestalt bekom-men. Die ehemalige Bürgerhäuser mit vielen gewerblichen Hofbauten aus dem Biedermeier und der Gründerzeit wurden überformt, oder dem Verfall preisgegeben. Traditionelle Betriebe und Bewohner wurden weniger, viele Zuwanderer mit verschiedenen Kulturen haben diese Lücke gefüllt. Dies hat eine sehr bemerkenswerte Vitalität im Stadtteil zur Folge, vieles wird noch zu Fuß erledigt, die Menschen begegnen sich, es wird hier wirklich gearbeitet und gewohnt.

The disdrict Gries
only got its traditional form with the regulation of the Mur in the 19th century. The former town houses with many commercial court buildings from the Biedermeier period and the “Gründerzeit” era were over-molded, or abandoned to decay. Traditional businesses and inhabitants have become less, many immigrants with different cultures have filled this gap. This results in a very remarkable vitality in the district, much is done on foot, the people meet, it is really worked and lived here.

Der Neubau in der Baulücke versteht sich als Pioniergewächs im Stadtteil. Sein Baukörper reflektiert die Umgebung in anderer Form. Lange Grundrisse, durchgehend offen, bieten beidseitige Belichtung und Belüftung für ein anderes Wohnen. Zur Gasse springt der Bau, ähnlich wie beim Nachbarn, zurück und nimmt die neuen Loggien auf. Diese grenzen sich mit perforierten, stählernen Lamellen, dreh- und verschiebbar, zum Stadtraum ab. Die Bewohner bestimmen über das Öffnen der Elemente selbst das Maß der Interaktion zwischen privatem und öffentlichen Raum. Im denkmalgeschützten Objekt wird mit dem gleichen Konzept die historische Struktur neu verknüpft. Die kleinen Reihenhäuser im Hof, frei vor der Feuerwand des Nachbarn, sind ebenfalls beidseitig belichtet und bilden ein privates Atrium aus. Alle 23 Wohnungen haben je eine eigene Freifläche. Es wird bewusst keine gängige Symbolik des Wohnens angewendet, sondern ein urbanes Zielpublikum angesprochen.

The new building in the vacant lot sees itself as a pioneer plant building in the district. Its structure reflects the surroundings in a different form. Long floor plans, open throughout, provide double-sided lighting and ventilation for a different living. To the lane, the building jumps back, similar to the neighbor, and takes up the new loggias. These borders with perforated, steel lamellae, rotatable and movable, to the city space. By opening the elements themselves, residents determine the degree of interaction between private and public space. In the monument protected object, the historical structure is recombined with the same concept. The small terraced houses in the courtyard, free from the fire wall of the neighbor, are also illuminated on both sides and form a private atrium. All 23 apartments each have their own open space. It deliberately no common symbolism of living is applied, but addressed to urban target people.

Der gemeinsame Hauptzugang erfolgt über den Altbau 28. Die ehemalige historische Reiche mit Laubengang, findet sich in der Morphologie der neuen Bebauung wieder. Über diese betritt man den grünen Innenhof mit offenem Stiegenhaus und Lift. Der Neubau wird mit offenen Laubengängen erschlossen, der Altbau direkt angebunden. Die Erschließung der Maisonette Wohnungen erfolgt direkt vom Hof. Alle Wohnun-gen sind barrierefrei adaptierbar.

The common main access takes place over the old building 28. The former historical era narrow yard, finds itself in the morphology of the new building again. On this you enter the green courtyard with an open staircase and elevator. The new building will be developed with open corridors, the old building directly connected. The development of the duplex apartments is directly from the courtyard. All apartments are barrier-free adaptable.

Die Materialität wird von der Massivbauweise bestimmt. Diese ordnet sich in die Typologie der Umgebung ein. Die Neubau Fassaden sind hinterlüftet, zur Gasse bilden perforierte Blechlamellen die Ansicht, im Hof perforierte Metall Schiebeläden vor den Fenstern. Sonstige Flächen sind mit Betonfaserplatten und Verputz ausgeführt. Die Leichtbauweise im Innenausbau ist kombiniert mit Holzfenstern, Holzböden, Terrassen mit Lärchenholz, die Dächer extensiv begrünt. Das historische Haus wird von rezenten Bauteilen entkernt, die historischen Bauelemente saniert und die Struktur wieder erlebbar gemacht. Die Fenster werden als Kastenstockfenster rückgebaut, das Dach mit eingemischten Ziegeln gedeckt.Deckenstuckaturen und Fassadenfärbelung sind vom Restaurator in Kalk Technik wieder hergestellt.

The materiality is determined by the solid construction. This is integrated into the typology of the environment. The new building to the lane shows perforated lamellas form the view, in the courtyard perforated metal sliding shutters in front of the windows. Other surfaces are made with concrete fiber boards and plaster. The lightweight construction in the interior is combined with wooden windows, wooden floors, terraces with larch wood, the roofs extensively landscaped. The historic house is gutted by recent building components, the historic building elements redeveloped and the structure made tangible again. The windows became reconstructed as “Kastenfenster”, windows with two layers, the roof covered with mixed bricks. Stucco works and the historic facade are restored by the restorer in Kalk technology.

Die Nachhaltigkeit des Projektes definiert sich aus dem Wohnraumkonzept mit Vorbildwirkung im heruntergekom-menen, aber lebenswerten Stadtteil. Dies betrifft die Bewohner, die Menschen der Umgebung , das Zusammenleben vor Ort, die soziologische, städtebauliche, bautechnische und auch die architektonische Verbesserung. Die Lage mitten in der Stadt schont Ressourcen und trägt zum urbanen Leben bei.
Auf den Einsatz alternativer Energien wird aufgrund der Fernwärmeanschlussmöglichkeit vom ökologischen Fußabdruck her verzichtet. Die Loggien zur Gasse fungieren als Klimapuffer. Teilweise erfolgt der Einsatz einer kontrollierten Wohnraum Be- und Entlüftung. Der bauphysikalische Standard entspricht den Forderungen der Wohnbauförderung.

The sustainability of the project defines itself from the living room concept with role model effect in the run-down, but livable district. This concerns the inhabitants, the people in the surrounding area, the coexistence on the ground, the sociological, urban planning, building technology and also the architectural improvement. The location in the middle of the city conserves resources and contributes to the urban life.
The use of alternative energy is dispensed with due to the district heating connection possibility of the ecological footprint. The loggias to the lane act as a climate buffer. In part, the use of a controlled living space ventilation. The building physics standard meets the demands of government promotion for housing.

Christian Andexer Architekt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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