Die Pfarrkirche St. Ägidius zeichnet sich durch ihre breite dreijochige Anlage mit schmalem Chor aus, welcher von einem reichen spätgotischen Sternrippengewölbe überwölbt wird. Als Besonderheit verbindet das Gewölbe das Mittelschiff mit dem Chor ohne Triumphbogen und fügt so den Raum zusammen. Dies erzeugt einen großzügigen Hallencharakter der Pfarrkirche. Für die Aufstellung des Volksaltars wird das Chorpodest in das Langhaus hinaus verlängert. Altar und Ambo stehen nun im vorderen Joch des Mittelschiffes und geben Chor, Altar und Langhaus eine neue Balance. Die Proportionen der neuen Elemente reagieren auf die bestehenden Raumbezüge und zentrieren den Schwerpunkt an der Mensa.
In Gesprächen mit Herrn der Pfarre haben wir über die Geschichte der Region gesprochen, in der auch der Bergbau und die Hammerherren eine wichtige Rolle gespielt haben. Daraus haben sich die Elemente roher Stein und Schwarzstahl für die Gestaltung der Altareinrichtung herauskristalliert.
Der Entwurf setzt den rohen Stein als elementare Kraft in die Mitte, der von einem zarten Rahmen aus brüniertem Stahlblech eingefasst wird. Dies erzeugt eine Spannung zwischen dem Elementaren und der Lithurgie. Der Steinblock ist an den Seiten gesägt und trägt die Schwarzstahlplatten. Zwischen Stein und Stahl entstehen Zwischenräume um die Nähe und
Distanz der Elemente spüren zu können. Der Ambo komplettiert die Gestaltung. Der allseitig gesägte Steinblock trägt die heilige Schrift. Der Unterbau aus Stahlplatten hebt den Steinblock in die Höhe und lässt Durchblicke offen.