Heilpädagogische Station Land Steiermark

Bauherr: Land Steiermark vertreten durch Landesimmobilien GmbH
Gutachterverfahren: 1. Preis
Fertigstellung: 2009
Fotos: Peter Eder www.peter-eder.at

Auszug aus dem Wettberwerbsbericht:

Gemeinschaft und Identifikation für die Kinder und Jugendlichen sind das Leitthema des Entwurfes. Als räumliche Klammer wird die gemeinsame Kommunikationsebene, der Campo, angeboten, um den sich alle Funktionsbereiche gliedern. Von der Straße ansteigend erreichbar, versammelt diese Ebene alle Funktionsbereiche ebenerdig und bildet so das Rückgrat für die Gemeinschaft in der Heilpädagogischen Station. Als Pavillonsystem angelegt, steht jedes Gebäude, jede Ebene für seine spezielle Funktion, bringt diese räumlich zur Geltung und schafft Identifikation.

Stationäre Gruppen

Direkt an der Kommunikationsebene, oben am Hang gelegen befinden sich die 4 Wohngruppen. Im Zentrum der Wohnungen liegt der Koch- und Essbereich. Vertraute Geräusche, Gerüche, Tätigkeiten herrschen hier vor. Die Gemeinschaft miteinander steht im Vordergrund. Der Grundriss bildet Winkel und Nischen, um sich emotional anlehnen zu können. Der durchgesteckte Mittelbereich ist von beiden Seiten belichtet, die Terrasse nach Osten ermöglicht es geschützt im Freien zu sein. Die Zimmer orientieren sich auf die sonnige Seite, jedes Kind hat eine eigene geborgene Schlafnische. Pro Geschoß ist eine Station mit einer behindertengerechten Sanitäreinheit ausgestattet. Ein Lift ermöglicht den vertikalen Transport.

Therapeutischer Bereich der Station

Eine Besonderheit des Grundstückes ist die Aussicht vom Hang nach Südwesten. Daher befinden sich die Therapiebereiche am Dach, auf kurzen Weg von den Gruppen zu erreichen. Hier ist auch der mit Vorhängen gestaltbare Gruppentherapieraum. Der weite Ausblick über das Grazer Feld, die Dachterrasse verstehen sich als unterstützende räumliche Weite für die Therapie.

Tagesklinik

Östlich des stationären Traktes ist ebenerdig begehbar die Tagesklinik situiert. Ein Eingang pro Gruppe unterstreicht die Eigenständigkeit jeder Gruppe. Die Küchen- und Mehrzweckräume im Zentrum betonen die Gemeinschaft und sind nach zwei Seiten belichtet. An einem Gang mit Dachlicht befinden sich die Therapieräume.

Ambulanzbereich

Um den inneren Ablauf nicht zu stören ist die Ambulanz ebenerdig extern begehbar situiert.

Gesamtleitung, Aufnahmekoordination, Verwaltungs- Wirtschaftleitung

Im Altbau, direkt an der Einfahrt, sind die nach Südwesten orientierten Büroräume der Administration. Die Bausubstanz im Erdgeschoß wird für eine adäquate Raumfunktion entkernt.

Schule

Vom Campo ebenerdig barrierefrei begehbar betritt man die Schule im 1. Obergeschoß des Altbaus. Durch den eigenen Eingang ist dieser Bereich funktionell klar von der Administration getrennt, aber über die Stiege verbunden. Die Garderoben bilden immer einen Vorraum zu jeweils zwei Klassen. Die Sozialräume sind mit Schiebetüren zwischen den Klassen angeordnet. Die Leitung und der Konferenzraum der Schule befinden sich im Dachgeschoß. Im Altbau unterscheidet sich die Schule von der Raumstruktur der Neubauten.
Das begründet, zusammen mit dem „Schulweg“, eine eigene Identität im gesamten Pavillonsystem. Nach Westen hin befindet sich, direkt vom Eingangsfoyer erreichbar, der Bewegungs- und Werkraum. Nach Osten sind im Zubau große Fensterflächen angeordnet, der westliche Bauteil ist in den Hang eingeschnitten. Vor der Schule ist der Schulhof angelegt.

Außenanlagen

Als Rückgrat der Anlage wird die Kommunikationsebene, der Campo, mit großen Betonfeldern gegliedert. Von diesem aus sind alle Parkbereiche frei begehbar. Um den Charakter des Landschaftsgartens zu betonen, werden keine sonstigen Wegeführungen errichtet.

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