mit Georg Moosbrugger
Bauherr: WIST vertreten durch GBV Neue Heimat
Fertigstellung: 2001
Fotos: Paul Ott www.paul-ott.at
Die Themen „Ruhe“ und „Konzentration“ sind für ein Heim genauso wichtige Faktoren wie jene der „Gemeinschaft“ und „Kommunikation“. Für die Bewohner des StudentInnenwohnheimes in Kapfenberg wurde eine einfach konzipierte Anlage errichtet, die sowohl ein ausgewogenes Verhältnis von Privatheit und Individualität bietet, als auch Freiräume für Offenheit und Gruppendynamik erlaubt.
In einer Übergangszone zwischen ländlich besiedeltem Raum und dem Industrie- und Fachhochschulareal ist das StudentInnenwohnheim situiert. Es übernimmt die Sprache der umgebenden, industriell geprägten Bauten und bildet einen Kontrapunkt zum gegenüberliegenden Schloss mit Park.
Zwei parallele Baukörper definieren einen großen überdeckten Innenbereich, der durch galerieartige Erschließungsflächen und einen gemeinsam nutzbaren Grünbereich den Studenten ein Forum bietet. Die 27 Studentenwohnungen und drei Lehrergarconnieren orientieren sich mit Essplatz und Küche zum Hof, die Studentenzimmer der vorwiegend für drei Personen konzipierten Einheiten orientieren sich nach außen Richtung Osten und Westen und sind durch begehbare Schränke zusätzlich von der restlichen Wohnung als uneingesehene Bereiche abgetrennt.
Die Anlage ist als Holztafelfertigteilbau mit identischen Wohnungsgrundrissen und übereinander liegenden Sanitärkernen wirtschaftlich errichtet: Brettsperrholzplatten bilden die tragenden Außenwände, die Mittelwand und die Deckenelemente mit optimierter Spannweite. Der ebenfalls vorgefertigte, innere Erschließungsbereich ist ein mit Furnierschichtplatten verkleideter Holzskelettbau.
Aus Gründen der Körperhaftigkeit, Orientierung und des Gegensatzes von innen und außen sind die Konstruktionen der Verbindungsbrücke und des Glasdaches aus Stahlbeton und Stahl gefertigt.